Montag, 29. Oktober 2007

Die Jugend von heute!

Am Sonntagabend habe ich mich mit einem Mädel aus dem Johanniter-Hospiz für einen Gottesdienst von King of Kings verabredet. Diese Pastorentochter aus Berlin war für drei Monate hier im Lande als Volo, wird nächsten Sonntag wieder nach Hause fahren, um dann ab Januar für ein Jahr nach Sydney zu gehen. Dort haben wir nach dem Godi noch jemand anderen getroffen und beschlossen noch etwas essen und trinken zu gehen. Der Kollege hat beim Godi wiederum ein Mädchen aus seiner alten Gemeinde getroffen, die wiederum mit einer Freundin da war, die wiederum eine andere kannte, usw. Letzten Endes saßen wir dann zu zwölft in einem Burgerrestaurant in der Jaffa-Street, jeder kannte nur ein bis zwei Personen aus der Runde und irgendwie waren wir uns alle vertraut. Wir waren Deutsche, Engländer und Schweizer.
Es ist schon sehr eigenartig hier, es ist so vollkommen anders als in good old germany. Man lernt einen irgendwo kennen, kommt ins Gespräch (eigentlich fangen diese Gespräche immer gleich an, wie heißt du?, wie lange bist du schon hier?, wo bist du und was machst du dort?, wie lange bleibst du noch?) und geht zusammen oder in einer Gruppe was machen. Man verabschiedet sich und trifft sich irgendwo zufällig wieder und tauscht sich die Handynummern aus. Komisch, da fällt mir gerade auf, jeder hat ein Handy mit eigener israelischer Karte. Nur ich Depp laufe mit einem israelischen Handy rum, dass eigentlich jemandem gehört, der gerade auf Heimaturlaub ist. Diese Handys der anderen Volos, werden immer an den nächsten Volo weiter vererbt.
Dieses ungewöhnliche Verhalten liegt entweder daran, dass hier in Israel und gerade in Jerusalem verhältnismäßig viele Volos sind, die fast alle alleine nach Israel gekommen und dadurch „Ersatzfamilien“ bilden, oder es liegt daran, dass es alles Jugendliche sind, zwischen Ende und Anfang zwanzig und ich alter Sack vergessen habe, wie einfach solche Bekanntschaften und „Freundschaften“ sich bilden.
Ich denke es ist ein Mix aus Beidem und ganz bestimmt hat die Stimmung, die Jerusalem auf einen ausübt, einen großen Einfluss darauf. Es ist schön zu sehen, wie auch die Freundschaft und Verbindung unter den verschiedenen Nationen sich entwickelt. Da spielen Sprachprobleme gar keine Rolle, jeder Hilft jedem, indem er einen zu irgendetwas mitnimmt was der andere noch nicht kennt, einem eine Übernachtungsmöglichkeit anbietet, usw.

Ach ja, bevor ich es vergesse, der Blog ist leider nicht so bunt, wie ich mir wünschen würde. Aber das ändert sich hoffentlich ab morgen, da der Bruder, der in Deutschland gerade Heimaturlaub hat, die von meinem leiblichen Bruder nach Gnadentahl zur Jesus-Bruderschaft geschickte Digicam, mir mitbringt.

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