Dienstag, 4. März 2008

Gaza-Streifen!

So, habe ja schon lange nichts mehr geschrieben. Also letztes Wochenende war ich mit dem Volontär Thorben aus der Erlöserkirche mit einem Hyundai Getz im Süd-Westen von Israel unterwegs, sprich rund um den Gaza-Streifen. In Deutschland habe ich immer nur von drei Städten in Israel gehört. Von Jerusalem, Tel Aviv und Sderot. Letztere kennt man leider nur von den Quassam-Raketen, die vom Gaza-Sterifen aus abgeschossen werden und die die einzige nächst größere Stadt ist und durch die Raketen erreicht werden kann. Aber mittlerweile reichen die iranischen Grad-Raketen auch bis Ashkelon. Genau aus diesem Grund wollte ich mir die Gegend rund um den Gaza-Streifen anschauen, da mir keiner etwas über diese Gegend sagen kann. Aber dazu gleich mehr. Nachdem ich am Freitag Mittag das Auto in Jerusalem abgeholt habe, da um 13.00 Uhr die Geschäfte zu machen wegen dem Shabbat, habe ich dann Samstag morgen den Thorben am Neuen Tor abgeholt. Erst sind wir in die beiden Städte Ashdod und Ashkelon gefahren, die sich nördlich vom Gaza-Streifen befinden und direkt am Mittelmeer liegen. Gut gefallen hat mir Ashkelon. Die Stadt hat eine hübsche Strandpromenade, wo wir gegessen haben und ist auch ziemlich sauber, was man von nicht vielen Städten und Orten hier sagen kann. Danach ging es nach Sderot und dann runter bis an die Grenze zu Ägypten, wo es nach Rafah geht, wo die Palästinenser die Mauer nach Ägypten gesprengt haben. Also um ehrlich zu sein, ist die Gegend rund um den Gaza-Streifen echt hübsch. Überwiegend existiert dort Landwirtschaft mit vielen Kibbuzen und riesigen Feldern. Aber am Horizont sieht man immer wieder die großen Hochhäuser von Gaza-Stadt. Wir haben viele Israelis gesehen, die als Familien am Shabbat gerne ins Grüne fahren. Das sie allerdings so nah ran an die Grenze fahren, hätte ich nicht gedacht. Bis ganz ran an die Grenze kamen wir aber nicht, es gab Grenzkontrollen und Posten schon ein bis zwei Kilometer vorher. An manchen Stellen flogen Überwachungszeppeline in der Luft, die Kameras besitzen und durch ein Seil am Boden befestigt sind. Übernachtet haben wir in Be’er Sheva. Das ist die größte Stadt in dieser Gegend und sie liegt mitten in der Wüste Negev. Da war natürlich am Shabbat gar nichts los. Aber wenigstens haben wir zum Schluss doch noch ein Hotel für 13 Euro die Nacht gefunden. Gab sogar drei deutsche TV-Sender dort. Am Sonntag ging es dann in die Stadt Dimona, welche sich ganz in der Nähe befindet und wo vor ein paar Wochen das Attentat stattgefunden hat. Von dort aus ging es weiter nach Sde Boker, wo sich Ben Gurions Wohnort in der Wüste befindet, nach seiner Regierungszeit. Unterwegs haben wir dann auch das „geheime“ Atomkraftwerk gefunden. Israel hat ein einziges Atomkraftwerk, auf dessen Gelände die israelische Atombombe entwickelt und gebaut wurde. Offiziell haben sie zwar keine, aber ab und an hört man wohl aber von führenden Politikern heraus, dass sie doch existiert. Das Atomkraftwerk selber sah man auch nur wieder am Horizont. Ebenfalls auf dem großflächigen Gelände befindet sich ein Zeppelin mit Kabine.
Alles in allem ist es ein sehr interessantes Wochenende gewesen. Das nur eine Woche später der israelische Vergeltungsschlag gegen die monatelange Beschießung des Südens passiert, konnte keiner ahnen. Das Militär hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass seine Vorbereitungen für einen Einsatz im Gaza-Streifen abgeschlossen sind und man nur auf das Go der Regierung wartet. Dies kam dann am nächsten Morgen. Aber es war klar, dass etwas passieren würde von israelischer Seite. In dem letzten Jahr sind weit über 1000 Raketen aus dem Streifen abgeschossen worden, dann kam die Durchbrechung der Mauer nach Ägypten und dann das Attentat in Dimona.
Bilder von dem Trip gibt es hier.

Keine Kommentare: