Dienstag, 4. März 2008

Resignation!

Letzte Woche habe ich mit der Gnadenthaler Gruppe einen palästinensischen Pastor aus Bethlehem besucht und einen Pastor aus einer messianischen Gemeinde. Die politischen Ansichten und Meinungen von einander waren so etwas von unterschiedlich, dass hätte ich nicht für möglich gehalten. Während der palästinensische Pastor glaubt, wenn Israel die Grenze von 1967 akzeptiert, sich zurück zieht und die Mauer wegnehmen würde, dann würden die Palästinenser und die Israelis als Nachbarn in Frieden leben, ist der Pastor der messianischen Gemeinde der Meinung, es kann niemals Frieden geben, wenn Israel auf die Forderungen eingehen würde.
Mein christlicher palästinensischer Mitarbeiter hier in Latrun, der Rimon, hat komplett abgeschaltet. Ich spreche oft mit ihm über die politische Situation und versuche über ihn die palästinensische Sichtweise zu verstehen. Heute meinte er nur zu mir, er interessiere sich nicht für Politik. Vor sechs Jahren hat er angefangen sich nur noch Tom & Jerry im Fernsehen anzuschauen und Dokumentationen, wo es um biblische Themen geht und hört auch im Radio keine Nachrichten mehr. Rimon ist Ende 50 und kennt das alles hier seit er geboren wurde. Kriege kommen und Kriege gehen, und in der Zwischenzeit gibt es Attentate und Vergeltungen. Er halt alle Kriege miterlebt, früher lag sein Elternhaus auf jordanischer Seite und nun auf von Israel erwaltetes Teretorium. Das Erschreckende ist, dass diese Ansicht sowohl auf der palästinensischen Seite als auch auf der israelischen Seite, sehr viele haben. Gerade komme ich vom Gemeindeabend der Erlöserkirche. Dort hat der freie Journalist Johannes Zang sein Buch „Unter der Oberfläche“ vorgestellt. Nach seiner Vorstellung in einer Fragerunde, konnte er das nur so bestätigen. Beide Seiten haben angefangen zu resignieren und kümmern sich überwiegend nur um ihre innerpolitischen Machtkämpfe.

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