Um Mitternacht sind wir dann zur Geburtskirche Jesu nach Bethlehem losgewandert. Wir waren ca. 30 bis 40 Leute. Zwischenzeitlich mussten wir noch durch einen Checkpoint am Grenzübergang mit Ausweis- und Taschenkontrolle, da Bethlehem sich auf palästinensischem Gebiet befindet, also in der Westbank. So etwas wie die Mauer oder der Checkpoint selber, haben mich sehr an die Einreise in die ehemalige DDR erinnert. Von da aus ging es dann weiter zur Geburtskirche. Die ganze Wanderung hat ca. 2,5 Std. gedauert. Bilder gibt es hier. Innerhalb der Kirche gibt es noch die so genannte Geburtsgrotte, in der Jesus geboren sein soll. Die war durch die vielen anderen Menschen dort aber so voll, dass ich mich nicht angestellt habe. Es ist eh fraglich, ob Jesus wirklich an genau diesem Ort, also in dieser Grotte, geboren wurde. Wie auch in der Grabeskirche in Jerusalem, der Via Dolorosa, in Tabgah oder der Brotvermehrungskirche und auch anderen Orten hier in Israel ist es nicht zu hundert Prozent sicher, das die einzelnen Stellen genau diese sind, auf welche im Laufe der Jahrhunderte Kirchen, die teilweise immer wieder aufgebaut, zerstört und wieder neu aufgebaut worden sind. Danach sind wir zu siebt mit einem Taxi zurück zur Mauer gefahren, wieder durch den Checkpoint und haben auf ein Sherut gewartet. In der Zwischenzeit hatte ein Teilnehmer der Wanderung das Holzkreuz, was die ganze Zeit an der Spitze unseres Wanderzuges bis zur Kirche getragen wurde und Torben wieder zurück zur Erlöserkirche bringen sollte, ein Stück halten wollen. Das hat er auch tun dürfen. Allerdings ist er, nachdem wir die Preise mit den Fahrern der Sherut-Taxen verhandelt hatten und er einen Tee am Checkpoint getrunken hatte, einfach damit abgehauen. So sind wir also ohne Kreuz zurück nach Jerusalem gefahren. Allerdings hat Torben ihn noch damit, als wir an ihm vorbei gefahren sind, noch Richtung Jerusalem gehen sehen. Das hat sich natürlich sofort rum gesprochen, allerdings kennt keiner diesen Jungen. Mal schauen was aus der Geschichte wird. Nachts um halb fünf bin ich dann ins Bett gefallen. Ich habe bei Torben in der Erlöserkirche wieder übernachtet und am nächsten Tag sind wir mit Simone und Nicole durch die Stadt gelaufen und haben einen Chi-Latte getrunken, das ist ein scharfer Latte Macchiato. Abends wollten wir noch zu einem Konzert ins French Hospital. Also dieses Hospital oder auch Hospiz, ist ein Hospital, in dem wirklich Sterbende betreut und gepflegt werden, in dem ich hätte ich auch anfangen können. Da das Konzert, welches von einer Frau jedes Jahr dort mit ihren Musikschülern gespielt wird, da ihre Mutter vor einigen Jahren in diesem Hospiz gestorben ist, leider verhindert war und dadurch das Konzert ausfiel, haben wir uns mit ein paar anderen Volos und Zivis vom French unterhalten. Nach dem Gespräch stand für mich fest, dass meine Entscheidung nach Latrun und nicht ins French zu gehen, richtig war. Aber auch Conny habe ich vorher ja schon befragt, weil sie letztes Jahr dort für zwölf Monate gearbeitet hatte. Das hätte ich nicht geachafft. Ich wusste schon damals, warum ich einen fahrerischen Dienst während meiner Zivildienstzeit machen wollte. Ich kann nur meinen Hut vor all denen ziehen, die diese Arbeit machen. Danach bin ich mit dem Sherut nach Hause. Leider stand in der Ausfahrt Latrun ein Polizei-Auto, sodass der Fahrer mich dort nicht rauslassen konnte und ich mit nach Tel Aviv musste. Zum Glück hat das Sherut uns dort direkt neben der Central Bus Station – Tel Avis raus gelassen. Sonst hätte ich mit dem wieder zurück nach Jerusalem und von da aus noch einmal nach Latrun starten dürfen, denn von Tel Aviv nach Jerusalem halten die Sheruts nicht, weil sie sonst wenden müssten. So bin ich also von dort aus mit dem Bus nach Ramla und von da aus nach Latrun. Das Ganze hat dann insgesamt über zwei Stunden gedauert. Aber so habe ich wenigstens die Central Bus Station von Tel Aviv gesehen und weiß jetzt wo sie ist.
P.S.: Die Bilder von der Wanderung sind qualitativ nicht so gut, aufgrund des Umstandes, dass wir eben nachts gewandert sind.
P.S.: Die Bilder von der Wanderung sind qualitativ nicht so gut, aufgrund des Umstandes, dass wir eben nachts gewandert sind.
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