Gestern sind ich und einer der Brüder nach der Chorprobe in der Erlöserkirche geblieben und haben am Gemeindeabend teilgenommen. Thema war diesmal: „Die aktuelle politische Lage“. Dr. Jörg Bremer von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), der hier im Land schon seit 17 Jahren als Korrespondent für Israel und die palästinensischen Gebiete arbeitet, hat uns einen Gesamteinblick der politischen Situation in Israel, aber auch darüber hinaus vermittelt. So hat er seine Sicht über das Treffen in Annapolis geschildert, die Beziehungen unter den arabischen Ländern rund um Israel erläutert, aber auch die innerpolitische Situation in Israel erklärt und die Stärkung des Ansehens der Hamas nicht nur bei den Menschen im Gaza-Streifen sondern auch in der Westbank und den arabischen Nachbarländern beschrieben, nach ihre Zerstörung der Mauer nach Ägypten.Letzteres ist hier gerade Gesprächsthema Nummer Eins im Land. Die Israelis befürchten, dass Attentäter aus dem Gazastreifen nun über die weiche Grenze zwischen Ägypten und Israel ins Land kommen könnten, um Anschläge durchzuführen. Aber es wird genauso viel im Land über den Winograd-Bericht (dieser erscheint heute) gesprochen, in dem es über Fehler der israelischen Regierung, also um Fehler von Ehud Olmert im Libanon-Krieg im Sommer 2006 geht und über das erwartete aber noch nicht eingetretene Schneechaos. In Bethlehem liegen zurzeit 10cm und in Jerusalem 4cm Schnee. In der Presse und den Medien wird vor einem Schneechaos auf den Straßen gewarnt. Also hier bei uns im 800 Meter niedrigerem Latrun regnet es seit drei Tagen wie aus Eimern. Mir ist tierisch kalt und mein Elektro-Radiator, der einen Heizstab hat, durch den Öl erwärmt wird, läuft bei mir Tag und Nacht. Dennoch friere ich, habe sogar schon drei Bettdecken übereinander liegen beim Schlafen. Leila Tov (gute Nacht).
Mittwoch, 30. Januar 2008
Davids-Zitadelle
Gestern sind ich und einer der Brüder nach der Chorprobe in der Erlöserkirche geblieben und haben am Gemeindeabend teilgenommen. Thema war diesmal: „Die aktuelle politische Lage“. Dr. Jörg Bremer von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), der hier im Land schon seit 17 Jahren als Korrespondent für Israel und die palästinensischen Gebiete arbeitet, hat uns einen Gesamteinblick der politischen Situation in Israel, aber auch darüber hinaus vermittelt. So hat er seine Sicht über das Treffen in Annapolis geschildert, die Beziehungen unter den arabischen Ländern rund um Israel erläutert, aber auch die innerpolitische Situation in Israel erklärt und die Stärkung des Ansehens der Hamas nicht nur bei den Menschen im Gaza-Streifen sondern auch in der Westbank und den arabischen Nachbarländern beschrieben, nach ihre Zerstörung der Mauer nach Ägypten.Letzteres ist hier gerade Gesprächsthema Nummer Eins im Land. Die Israelis befürchten, dass Attentäter aus dem Gazastreifen nun über die weiche Grenze zwischen Ägypten und Israel ins Land kommen könnten, um Anschläge durchzuführen. Aber es wird genauso viel im Land über den Winograd-Bericht (dieser erscheint heute) gesprochen, in dem es über Fehler der israelischen Regierung, also um Fehler von Ehud Olmert im Libanon-Krieg im Sommer 2006 geht und über das erwartete aber noch nicht eingetretene Schneechaos. In Bethlehem liegen zurzeit 10cm und in Jerusalem 4cm Schnee. In der Presse und den Medien wird vor einem Schneechaos auf den Straßen gewarnt. Also hier bei uns im 800 Meter niedrigerem Latrun regnet es seit drei Tagen wie aus Eimern. Mir ist tierisch kalt und mein Elektro-Radiator, der einen Heizstab hat, durch den Öl erwärmt wird, läuft bei mir Tag und Nacht. Dennoch friere ich, habe sogar schon drei Bettdecken übereinander liegen beim Schlafen. Leila Tov (gute Nacht).
Montag, 28. Januar 2008
Sauer macht lustig!
Montag, 21. Januar 2008
Wochenende!
Sonntag, 13. Januar 2008
Sodom und Gomorra!
Nachdem ich also Freitag per Anhalter in Jerusalem angekommen bin, ging es nach der Übernachtung im Jo-Ho, mit der Simone zusammen am nächsten Morgen mit der lustigen Reisegesellschaft nach Sodom und Gomorra am Toten Meer. Diese Wanderung wurde wieder einmal von der Erlöserkirche aus organisiert. Nachdem ich Platz 12 und Simone Platz 15 auf der Warteliste für die Wanderung belegt haben, da wir uns dummerweise zu spät angemeldet haben und schon alle Plätze vergeben worden sind, standen wir dennoch um sieben Uhr am Zion-Hotel und haben dort auf den Bus gewartet. Hartnäckigkeit zahlt sich aus, es sind genau zwei Teilnehmer nicht erschienen, die feste Plätze hatten. So konnten Simone und ich doch noch mit. Zum Glück kam von den anderen auf der Warteliste keiner auf die gleiche Idee wie wir.
Bilder von der Wanderung gibt es hier. Ich habe bewusst die Bilder nicht einzeln beschriftet. Die Berge hinter dem Toten Meer sind die jordanischen Berge. Also ist das wie der Name schon sagt, Jordanien. Da wir auf der Südseite des Toten Meeres uns befanden und dies das Hauptabbaugebiet von Salz ist, seht ihr im Meer lauter einzelne Felder, in denen das Salz gewonnen wird. Die Industrieanlage die ihr auf einigen Bildern seht, ist eine Salzverarbeitungsanlage. Das Salz ist überwiegend Industriesalz, also z.B. für Dünger und Entkalkungsanlagen. Es war alles in allem eine sehr schöne Wanderung. Beeindruckend waren vor allem die bizarre Formationen und Gesteinsschichten. Auf manchen Bildern seht ihr geschwungene Gesteinsschichten. Es haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Schichten von Sedimenten dort abgelagert. Durch Erdbeben sind diese gerade übereinander liegenden Sedimentschichten so verrutscht worden, dass sie an manchen Stellen nun so aussehen, wie sie aussehen.
Hier die Beschreibung der Wanderung:
Salzberge und Salzmeer
Wanderung über die Sodomsberge und Bad im Toten Meer.
An der Südspitze des Toten Meeres wandern wir durch karge, bizarre Landschaften aus Salz und Mergel, die an Ruinen von Städten erinnern und uns ein Bild davon machen, wie es den biblischen Städten Sosom und Gomorra ergangen sein könnte. In Ein Bokek besteht nach der Wanderung die Möglichkeit, ein Bad im Toten Meer zu nehmen. Die Wanderstrecke ist ca. 12 km lang und besteht im letzten Drittel aus einem Aufstieg auf die Sodomsberge, welche eine Höhe von 250 Meter über dem Meeresspiegel des Toten Meeres erreichen. Der Bus wird uns nach unserem Abstieg am Fusse der eingestürzten Sodomshöhle erwarten.
Wichtig: Für die Wanderung ist unbedingt eine Kopfbedeckung mitzubringen, denn auch im Januar kann es in der Wüste sehr heiß werden! Mindestens 2 grosse Wasserflaschen sind erforderlich und es ist an geeignetes Schuhwerk zu denken.
Führung: Karin Dengler
Abfahrt: 7.00 Uhr am Mount Zion Hotel, Rückkehr: ca. 19.00 Uhr
Kosten: 60 NIS für Volontäre, 100 NIS für Verdienende.
Die Teilnahme an der Wanderung ist auf eigene Gefahr.
Freitag, 11. Januar 2008
Anhaltererfahrung!
Ich habe ja schon öfters im Blog und auch in den Mails geschrieben, dass ich noch keinen Israeli kennen gelernt habe, egal ob alt oder jung, der sich mir gegenüber negativ Verhalten hätte, nachdem er mitbekommen hat, dass ich Deutscher bin. Das war echt ein schlechtes Gefühl, als er rechts rangefahren ist. Ich habe mich plötzlich schuldig gefühlt und ich konnte auch seine Wut und seinen Hass auf mich, oder was ich in seinen Augen verkörpert habe, spüren. Ich bin echt froh, dass das Ganze nachher noch so ausgegangen ist. Ich hoffe, ich konnte seine Einstellung auf Deutsche wenigstens ein wenig ändern.
Nachdem ich also in Jerusalem angekommen bin, habe ich noch meinen Reisepass mit Re-Entry bei der Erlöserkirche abgeholt, zwei Flaschen Wasser gekauft und bin zum Johanniter-Hospiz gegangen. Dort habe ich mit Simone und Sebastian den Film „Schindlers Liste“ auf Video gesehen und auch übernachtet, weil es am nächsten Morgen schon wieder um sieben Uhr beim Zion-Hotel mit dem Bus nach Sodom und Gomorrha ging, zur Wanderung. Ob es geklappt hat, da ich auf der Warteliste Platz 12 belegt habe, erfahrt ihr bald. Dann gibt’s auch wieder Bilder vom Toten Meer.
Oskar Schindler ist übrigens in Jerusalem begraben.
Welcome Mr. President!
Habe dennoch versucht gestern Abend mit dem Bus nach Jerusalem ins Jo-Ho zu kommen. Hat auch anstandslos geklappt. Es fuhren zwar weniger Busse und es gab mehr Kontrollen und Sicherheitspräsenz, aber man kam auch in die Altstadt. Beim Zion-Square gab es eine Demonstration gegen den Besuch des amerikanischen Präsidenten von einer linken israelischen Partei.
Thema beim Cristus-Treff gestern war: „Wie man mit Traumata leben kann – Erfahrungen aus Israel und Palästina“, den eine Psychologin vorgetragen hat. War echt interessant. Sie hat unter anderem beschrieben, welche Gruppierung aufgrund welcher Umstände unter Traumata leiden und wie deren Symptome aussehen. Auch das aggressive Autofahren, von dem ich ja schon einmal geschrieben habe, spiegelt das wohl wieder.
Hier ein paar Links zu Zeitungsberichten, was den Besuch des Georg Walker Bush (ohne c) betrifft.
Israel-Besuch: Olmert und Co. buhlen um Bushs Bündnistreue - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,527897,00.html
Nahost-Reise: Bush kam, sah und grüßte - Politik - stern.de
Bush in Nahost: '2008 wird das Jahr des Friedens' - Politik - stern.de
Mittwoch, 9. Januar 2008
Süddeutsche!
In der Süddeutschen Zeitung ist am 25.12.2007 ein Bericht erschienen mit der Überschrift „Zu Fuß nach Bethlehem“, bei dem es um unsere Wanderung von der Erlöserkirche nach Bethlehem ging in der Nacht vom 24ten auf den 25ten Dezember. Habe schon vorher davon gehört, dass es einen gab aber erst jetzt danach gesucht. Da haben sich wohl zwei Maulwürfe unter uns versteckt, denn es wusste keiner, dass welche von der Presse mitgewandert ist. Wie in dem Bericht beschrieben, ist unter anderem auch ein Stuttgarter Mädchen aus einem muslimischen Elternhaus mitgewandert. Wenn die Eltern diesen Bericht lesen sollten, was bisher noch nicht passiert ist, gibt es wohl für sie richtig Ärger zu Hause. Zumal sie auch noch namentlich erwähnt wurde.
Hier ist der Link, Bilder gibt es da auch:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/127/149763/
25.12.2007 16:30 Uhr
Weihnachten im Heiligen Land: Zu Fuß nach Bethlehem
Dosenbier, Scharfschützen und ein kleines Wunder: Wer an Weihnachten von Jerusalem nach Bethlehem pilgert, wandert von einer Welt in die nächste – und lernt die traurige Realität des Nahost-Konfliktes kennen.
Von Johannes Honsell und Oliver Das Gupta
Dienstag, 8. Januar 2008
Notstromaggregat!
Die Bilder die ihr seht, sind von der ersten Inbetriebnahme. Es ist nicht wirklich hier so warm, dass ich zurzeit mit T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen könnte. Das Gegenteil ist der Fall. Heute hat es sich richtig schön eingeregnet und das soll wohl auch die nächsten Tage so bleiben. Hoffentlich wird es bis Samstag besser, da geht es auf die große Volontärs-Wanderung nach Sodom und Gomorra am Toten Meer mit anschließendem Bad in jenem welchem.
Wanderung auf der Altstadtmauer!
Ach ja, bevor ich es vergesse. Keiner von uns Dreien hat einen Ausweis, der ihn als Volontär oder Zivildienstleistender ausweist. Jetzt ratet mal, wer keinen ermäßigten Eintritt bekommen hat, nach der mündlichen Aussage, doch Volontär zu sein. Genau, meine Wenigkeit. Gut, 16 Schekel sind nicht die Welt, aber ich hätte auch gerne nur 8 Schekel wie die anderen Beiden bezahlt. Da half auch kein trauriger Hundblick. Wird wohl Zeit, das der Bart ab kommt (oder zumindest gestutzt wird).
Samstag, 5. Januar 2008
Kibbuz Sheluhot!
Überwiegend besteht das Kibbuz aus Landwirtschaftlichen Betriebe. Aber um in schwierigen Zeiten ein weiteres festes Standbein zu haben, haben sie sich auf die Produktion von Mikrofilmen und deren Lesemaschinen spezialisiert. Deren Firma heißt Micro-Vue.
Auf der Rückfahrt haben wir noch in der Nähe von Jericho am Jordan bei einer Kirche angehalten und es gab Kaffee und Kuchen. War zwar nicht zu vergleichen wie die Treffen mit den Jungs, aber war auch sehr nett :-)
Freitag, 4. Januar 2008
Visa-Verlängerung!
Seit dem 30.12. bin ich schon illegal im Land, denn an diesem Tag ist mein Touristenvisa abgelaufen. Meinen Antrag für eine Verlängerung von neun Monaten, habe ich mit einem Passfoto rechtzeitig bei der Erlöserkirche abgegeben, da diese sich um die Visa kümmern. Man braucht hier wohl eine christliche Trägerschaft, um länger im Land bleiben zu dürfen. Na auf jeden Fall kümmert sich der Emil von der Erlöserkirche darum. Er meinte auch, dies sei kein Problem, da er schon einen Termin im Innenministerium am 9.1. für meine Verlängerung hat. So habe ich letzte Woche meinen abgelaufenen Reisepass und 250 Schekel in der Erlöserkirche abgegeben. 100 Schekel Bearbeitungsgebühr für die Kirche, 100 Schekel für das Innenministerium und 50 Schekel für das Re-Entree, damit ich auch nach Ägypten und Jordanien kann. Ansonsten würde mein Visa bei Grenzübertritt ins Ausland erlöschen und ausgestempelt werden und ich bekäme bei Wiedereinreise wieder nur ein ein- bis dreimonatiges Touristenvisa. Gestern rief mich der Emil dann noch einmal an und fragte mich, ob er mir gesagt hätte, dass ich noch ein Gesundheitszeugnis bräuchte. Leider hat er das nicht getan. War aber auch nicht schlimm, so habe ich nach dem Christus-Treff von gestern auf heute im Jo-Ho, wo es übrigens um die Qumran-Rollen ging und den anschließend aufkommenden Verschwörungstheorien, übernachtet und bin nach der Morgenandacht und dem Frühstück zur Erlöserkirche gegangen. Dort habe ich mich mit dem Emil getroffen, der mich zum griechisch-orthodoxen Patriarchat gebracht hat, wo sich eine eigene Arztpraxis befindet. Dort habe ich noch einmal 100 Schekel bezahlt für das Gesundheitszeugnis, nachdem mich ein sehr netter Arzt kurz abgehört und mich gefragt hat, ob ich irgendwelche Krankheiten hätte. Da bei Ersterem das Ergebnis gut war und ich Zweiteres verneinen konnte, habe ich auch gleich das Dokument bekommen und dem Emil gegeben. So steht einer Verlängerung eigentlich nichts mehr im Wege. Danach ging es wieder mit dem Bus nach Latrun, wo ich pünktlich zum Mittagessen ankam.
Dienstag, 1. Januar 2008
Sylvester!
Um ehrlich zu sein, habe ich erst am 31ten um 18.00 Uhr gewusst, wie, wo und mit wem ich rein feiern werde. War doch nicht so einfach was zu finden, denn eigenartigerweise haben viele Besuch aus der Heimat an Sylvester bekommen und nicht über die Weihnachtstage. Da Felix und ich keinen Besuch bekommen haben, stand für uns schon einmal fest, dass wir zusammen was machen werden. So hat Felix den Theologiestudenten Helge angerufen und schon hatten wir einen Ort. Nach dem Gottesdienst in der Erlöserkirche sind wir alle dann zum Helge gegangen. Wir waren insgesamt ca. zehn Personen. Weil eigentlich jeder nur einen Teil der Anwesenden kannte, haben wir uns bei Essen und Trinken kurz Vorgestellt und bis etwa halb zwölf geplaudert. Dann ging es los zur Montefiore-Windmühle, wovon man aus einen guten Ausblick zur Altstadt hat, um sich das kleine Feuerwerk anzuschauen. Danach sind die anderen abgehauen und wir sind zu viert in die Ben-Yehuda-Street. Hätte nicht gedacht, dass so viele Israelis Sylvester feiern, die haben schließlich einen Mond-Kalender. Wir waren in zwei Clubs und haben was getrunken und getanzt. War ein schöner Abend. Um fünf lag ich im Bett und habe mich mit einem der Brüder beim Gottesdienst um 10:30 Uhr in der Erlöserkirche getroffen. Mit ihm habe ich dann noch ein paar Erledigungen in Jerusalem gemacht. Unter anderem waren wir beim Jerusalemer VW-„Autohaus“. Man, man, man. Das war eher eine private Reparaturwerkstatt als ein Autohaus. In dem Industrieviertel waren alle größeren Automobilhersteller vertreten. Aber keines sah so runter gekommen aus wie das von VW. Das war in einer Tiefgarage unter einem Gebäude. Bei unserem T4 ist eine Türdichtung kaputt, die wir neu kaufen wollten. Die soll 80 Euro kosten und in drei Wochen aus Deutschland ankommen. Ich habe vorgeschlagen wir sollten mal zu Schrottplätzen fahren und uns da eine besorgen. Mal schauen was daraus wird. Abends haben wir Latruner dann zusammen Raclette gegessen.
Status Quo!
Als wir bei der Grabeskirche waren, haben sich zwei Geburtstagsgäste über eine Leiter unterhalten, die über dem Eingang der Grabeskirche steht. Gudio Baltes, der Leiter des Johaniter-Hospizes, weiß einiges über die Grabeskirche, und hat mir vom Status Quo erzählt.
Durch die ewigen Streitereien zwischen den verschiedenen Konfessionen, die sich die Grabeskirche teilen, entschloss man sich Mitte des 19. Jahrhunderts, diesem ein Ende zu bereiten. Folgendes wurde festgelegt: Die Verhältnisse (Status) an den heiligen Stätten bleiben so, wie (quo) sie sind.
Zu diesem Zeitpunkt wurde durch Baumaßnahmen das Betreten der Grabeskirche für eine Konfession nicht möglich, da deren Mitglieder sonst durch den Teil einer anderen Konfession hätten gehen müssen. So sind ein Teil der Mitglieder in ihrem Teil der Grabeskirche geblieben. Problem: Wie bekommen sie Essen und Trinken von den anderen Mitgliedern, die draußen geblieben sind? Lösung: Eine Leiter wurde über dem Eingang der Grabeskirche aufgestellt, die an einem Fenster endet, durch das die in der Kirche gebliebenen Mitglieder versorgt worden sind. Zu dieser Zeit entstand der Status Quo. Dieser besagt unter anderem, dass nichts an der Kirche bautechnisch geändert oder entfernt werden darf. So steht also diese Leiter immer noch über dem Eingang und endet an einem verschlossenen Fenster. Nur ab und zu wird sie erneuert bzw. repariert. Von solchen Kuriositäten soll es noch einige Andere geben.