Dienstag, 1. Januar 2008

Status Quo!

Ein kleiner Nachtrag zur Grabeskirche: Der „Status Quo“.
Als wir bei der Grabeskirche waren, haben sich zwei Geburtstagsgäste über eine Leiter unterhalten, die über dem Eingang der Grabeskirche steht. Gudio Baltes, der Leiter des Johaniter-Hospizes, weiß einiges über die Grabeskirche, und hat mir vom Status Quo erzählt.

Durch die ewigen Streitereien zwischen den verschiedenen Konfessionen, die sich die Grabeskirche teilen, entschloss man sich Mitte des 19. Jahrhunderts, diesem ein Ende zu bereiten. Folgendes wurde festgelegt: Die Verhältnisse (Status) an den heiligen Stätten bleiben so, wie (quo) sie sind.

Zu diesem Zeitpunkt wurde durch Baumaßnahmen das Betreten der Grabeskirche für eine Konfession nicht möglich, da deren Mitglieder sonst durch den Teil einer anderen Konfession hätten gehen müssen. So sind ein Teil der Mitglieder in ihrem Teil der Grabeskirche geblieben. Problem: Wie bekommen sie Essen und Trinken von den anderen Mitgliedern, die draußen geblieben sind? Lösung: Eine Leiter wurde über dem Eingang der Grabeskirche aufgestellt, die an einem Fenster endet, durch das die in der Kirche gebliebenen Mitglieder versorgt worden sind. Zu dieser Zeit entstand der Status Quo. Dieser besagt unter anderem, dass nichts an der Kirche bautechnisch geändert oder entfernt werden darf. So steht also diese Leiter immer noch über dem Eingang und endet an einem verschlossenen Fenster. Nur ab und zu wird sie erneuert bzw. repariert. Von solchen Kuriositäten soll es noch einige Andere geben.

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