Samstag, 3. November 2007

Arbeit ohne Ende!

Dumm aus der Wäsche habe ich gestern Nacht zum Glück nicht geschaut, denn ich habe es doch tatsächlich geschafft auf Anhieb den Ort zu finden, wo die Sherut-Taxis stehen. Der Fahrer hatte auch kein Problem damit, mich in Latrun raus zu lassen, wie es die Brüder befürchtet hatten. Das wäre angeblich ein ziemliches Problem, da die Polizei dies wohl nicht erlauben würde aus versicherungstechnischen Gründen.
Der Abend war übrigens sehr gut. Rahel hatte ca. 10 Personen eingeladen und wir haben Spy Game auf Video uns angeschaut. Nach fast einem Monat das erste Mal wieder Fernsehen, juchhu. Zu Essen gab es Salat und Pita. Abgehauen sind die meisten dann so gegen Mitternacht, wo ich mich angeschlossen habe. Auf der Party war übrigens auch der Matthias, den ich auf der Masada-Wanderung getroffen habe. Ich was damals mit ihm so verblieben, dass er mir seine Bilder später geben würde von der Wanderung. Gestern war es also soweit, Ich hatte mein Laptop mitgenommen und er seine Festplatte. Er macht gerade ein vier monatiges Praxis-Semester hier im Jerusalemer Hadassah-Krankenhaus und fliegt mitte Dezember zurück nach Hause. Außer den Masada-Bildern, die ihr euch hier anschauen könnt, hat er mir noch Israel- und Jerusalem-Fotos von insgesamt 4,4GB Größe gegeben. Leider kann ich die Fotos noch nicht verlinken, weil die einfach zu groß sind. Muss mir erst mal ein gutes Programm suchen und runterladen, damit ich die Fotos verkleinern kann. Einen Account bei Flickr habe ich mir jedenfalls schon einmal erstellt. Nur 100 MB freier Speicher pro Monat sind arg wenig.
Ich wurde mal wieder gefragt, was ich eigentlich so den ganzen Tag tue. Wo fange ich nur an, es gibt hier so viele Baustellen. Also angefangen habe ich mal mit dem Abschleifen und anrauen der Außenwände des Chalets, dass ist das Holzhaus, wo ich eigentlich von Anfang an drin wohnen sollte, was aber den Wasserschaden im Badezimmer hatte und dadurch komplett renoviert werden musste. Selbst ein Teil der tragenden Holzkonstruktion musste ersetzt werden. Das Bad ist übrigens seit gestern fertig, sprich ich habe gestern und heute das Chalet sauber gemacht, damit ich dort einziehen kann und auch der Patrik, welcher ein 22 jähriger österreichischer Touri ist, der hier für einen Monat arbeiten und leben wird. Der kommt wohl morgen oder Montag von seinem einwöchigen Tauchkurs aus Ägypten zurück. Mal schauen, ob ich mit dem auch noch mal tauchen gehen kann. Meinen Tauchschein habe ich ja extra mitgenommen. Als erstes muss sich aber zeigen, ob der Kollege überhaupt wieder zurück ins Land kommt. Ich habe da schon die aufregendsten Geschichten gehört, was das Ein- und Ausreisen hier in Israel angeht. Da soll ein Jahresvisa mal eben ganz schnell auf zwei Wochen runtergestempelt werden können, sodass die Leute wieder zum Amt müssen um das zu klären. Zumal wenn sie einfach im Land bleiben sollten, obwohl das Visa abgelaufen ist sie keine Probleme haben werden wenn sie dann ausreisen. Aber wie sieht das Ganze später einmal aus, wenn sie mal wieder einreisen wollen?
Hatte übrigens gestern auch ein Angebot vom Matthias bekommen, am 8. November loszufahren zum Berg Sinai und von da aus nach Kairo. Leider werde ich das nicht schaffen, da nämlich eine meiner anderen Tätigkeiten in nächster Zeit die Olivenernte sein wird. Diese sollte eigentlich jetzt Montag beginnen, aber die Dachrenovierung der Kreuzritterhalle hat Prio1. Das heißt, mit dem Hochdruckreiniger eine Fläche von ca. 250 qm² zu reinigen, den alten losen Belag, der sich überall schon löst oder gar nicht mehr existiert, mit einem Spachtel abkratzen und in zwei Schichten eine insgesamt 4 mm starke Schicht flüssige Gummi auftragen der dann aushärtet. Vorher natürlich noch die entstandenen Risse in der Betondecke bearbeiten und andere Ausbesserungsarbeiten. Wenn das Dach dann fertig ist, muss noch ein neuer Sonnenkollektor installiert werden, um warmes Wasser zu erzeugen zum Duschen. Und natürlich müssen die Scheiben der bereits bestehenden Kollektoren gereinigt werden, damit die Anlagen überhaupt arbeiten können, bei uns scheint die Sonne ja auch immer weniger und nicht mehr so stark. Der Herbst kommt auch hier und es sind deswegen noch einige Dinge zu erledigen, bevor der erste Regen kommt. Zu diesen Projekten kommt halt noch das tägliche Geschäft hinzu, fegen, abwaschen, und sauber machen. Und immer wieder kontrollieren, ob die Wasserversorgung einwandfrei funktioniert, die Enthärtungsanlage sauber arbeitet usw. Einer der Kühlschränke war jetzt schon zwei Mal kaputt und ich habe mal nachgeschaut, ob ich was machen konnte. Leider nicht, einmal war der Ventilatormotor hin und beim zweiten Mal die Heizung des Defrosters. An Arbeit mangelt es hier also nicht.

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